Spitex Jahresbericht 2024
Grundlagen und Entwicklung

Weiterentwicklung der Gesundheitsberufe

Franziska Adam
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Grundlagen und Entwicklung, Fokus Bildung und Pflege

Dank der Pflegeinitiative, werden künftig mehr Pflegefachpersonen HF und FH ausgebildet. Die Masterstufe, insbesondere die Advance Practice Nurse (APN) soll im Gesundheitsberufegesetz reglementiert beziehungsweise gestärkt werden. Die Ausbildungen für Fachfrau / Fachmann Gesundheit (FaGe) müssen attraktiver gestaltet werden und bei den Kursen in Pflegehilfe und gleichwertige Ausbildungen wurden die Zuständigkeiten neu geregelt.

2024 startete die Ausbildungsoffensive im Rahmen der Umsetzung der 1. Etappe der Pflegeinitiative. Mit der Ausbildungsoffensive wird die Ausbildung der Pflegepersonen auf Tertiärstufe gefördert und die Zahl der Bildungsabschlüsse in Pflege Höhere Fachschule (HF) und Fachhochschule (FH) erhöht. Bund und Kantone setzen zahlreiche Massnahmen um wie beispielsweise die Stärkung der Berufsbildnerinnen und Berufsbildner oder höhere Löhne während der Ausbildung der Studierenden, um so die Attraktivität des Studiums zu steigern. Die Kantone setzen die Massnahmen unterschiedlich um.

Momentan sind die Revisionen der FaGe-Ausbildungen und der HF-Ausbildungen im Gang. Spitex Schweiz bringt in den Gremien von OdASanté ihre spitexspezifische Anliegen ein. Wichtig ist, dass in den Rahmenlehrplänen die Interessen aller Gesundheitsverbände, so auch diejenigen der Spitex, berücksichtigt werden. 

Im Rahmen der Umsetzung der Pflegeinitiative soll die Advanced Practice Nurse (APN) im Gesundheitsberufegesetz geregelt und deren Berufsbild gestärkt werden. Spitex Schweiz ist im Soundingboard des BAG « APN im KVG» vertreten und setzt sich für eine angemessene Abgeltung der APN-Leistungen im Krankenversicherungsgesetz ein.

Kurse in Pflegehilfe
Neben dem Schweizerischen Roten Kreuz SRK bieten immer mehr Bildungsanbieter Kurse in Pflegehilfe an. Letztere wurden seit 2018 durch Spitex Schweiz und Association Spitex privée Suisse ASPS zertifiziert. Ab Februar 2025 wird OdASanté für die Zertifizierung der Kurse zuständig sein. Der Übergang der Kurse von Spitex Schweiz und ASPS zu OdASanté wurde sorgfältig vorbereitet und auf erfolgreich umsetzt. 

Mit der Anbindung der Zertifizierungsverfahren an OdASanté werden die Bildungsanbieter von Kursen in Pflegehilfe neu von einer unabhängigen Stelle zertifiziert beziehungsweise rezertifiziert. So kann die Qualität der Kurse in Pflegehilfe für die gesamte Gesundheitsbranche gesichert werden. Die Kurse in Pflegehilfe sind für interessierte Personen ein wichtiger und niederschwelliger Einstieg in die Gesundheitsberufe. Deshalb ist die Durchlässigkeit von den Kursen in Pflegehilfe zu den formalen Bildungsgängen wichtig. Diese Durchlässigkeit soll den Betroffenen Zukunftsperspektiven bieten und sie motivieren, eine weiterführende Ausbildung in der Pflege zu absolvieren.

Kurse für angestellte pflegende Angehörige
Im Administrativvertrag mit den Einkaufsgemeinschaften der Versicherer ist vereinbart, dass pflegende Angehörige, welche sich von der Spitex anstellen lassen, einen Kurs in Pflegehilfe oder eine gleichwertige Ausbildung durchlaufen müssen. Die Spitex-Verbände Spitex Schweiz und Association Spitex privée Suisse ASPS haben Mindestanforderungen für Anbieter von Kursen für angestellte pflegende Angehörige erarbeitet, um die Pflegequalität zu sichern. Dies zum Schutze der Gepflegten, der pflegenden Angehörigen und der Spitex-Organisation als Arbeitgeberin. 

Während für die Zertifizierung von Bildungsanbieter für Kurse in Pflegehilfe OdASanté zuständig ist, können sich Bildungsanbieter von gleichwertigen Ausbildungen neu von den Spitex-Verbänden zertifizieren lassen. Die entsprechenden Informationen sind auf der Website von Spitex Schweiz aufgeschaltet. Sie durchlaufen ein ähnliches Anerkennungsverfahren wie die Anbieter von Kursen in Pflegehilfe. 

Weitere Aktivitäten

  • Controlling und Zertifizierung der Basiskurse für Haushelferinnen
  • Mitarbeit in der Qualitätsicherungskommission (QSK) Berufsprüfung Langzeitpflege und Betreuung
  • Mitglied der nationalen Arbeitsgruppe «Gesundheitliche Vorausplanung (GVP)»
  • Mitarbeit im Fachgremium Public Health Schweiz zur Erarbeitung von Richtlinien im Infektionsbereich in sozialmedizinischen Institutionen